Die Fahrt mit der Fähre von La Paz nach Mazatlan dauerte fast 16 Stunden. Also leisteten wir uns den Luxus einer Kabine, anstatt wie im Flugzeug eingeklemmt auf Stühlen ausharren zu müssen. Die Velos waren sicher unter Deck im Laderaum verstaut. Mazatlan ist eine schöne Küstenstadt mit interessanter Altstadt. Wir bummelten ein bisschen herum, profitierten vom Fischangebot und badeten im Meer. Es war heiss und wir sehnten uns nach kühleren Temperaturen. Da wir uns für den Weg in die Berge anstatt der Küste entlang entschieden hatten, wussten wir, dass wir ein paar harte Radlertage vor uns hatten. Dem war dann tatsächlich auch so. Die 300km von Mazatlan am Meer nach Durango auf knapp 2000m über Meer hatten es in sich, lohnten sich aber allemal. Wir benötigten vier Tage, um die ca. 5000 Höhenmeter mit viel auf und ab abzustrampeln. Die Blicke, welche uns die Sierra Madre Occidental lieferte, waren atemberaubend. Auch die Temperaturen sanken; es wurde fast zu kalt. Beispielsweise herrschten am vierten Morgen auf ca. 2500m gerade einmal 2 Grad. Unvorstellbar, dass wir drei Tage vorher noch bei einer Affenhitze im Meer badeten.
Von Durango fuhren wir weiter nach Zacatecas auf 2500m. Die wunderschöne Altstadt wurde zurecht zum UNESCO Weltkulturerbe erklärt. Wir machten eine Stadtrundfahrt, besuchten die Silbermine und fuhren mit der Gondel, made in Switzerland, auf den Cerro de la Bufa.
Grundsätzlich sei jedoch hier erwähnt, dass alle Kolonialstädte bisher ein charmantes Altstadtviertel mit klotzigen Kirchen, Plätzen und Parks zu bieten hatten.
Auch auf dieser Höhe ist eine Heizung keine Selbstverständlichkeit. Aber wir kämpfen manchmal um einen kleinen Ofen, mit dem wir die Temeperaturen im Zimmer ein wenig nach oben schrauben können. Wir bleiben zwar jetzt für eine ganze Weile auf ca. 2000m, werden aber weiter südwärts fahren. Dann wird es wieder wärmer...denken wir.
Die Leute sind hier weniger offen und viel reservierter als es die Amerikaner waren. Es gibt aber dennoch interessante Begegnungen und Gespräche. Der Verkehr ist weniger schlimm als erwartet und die Camionfahrer überholen uns ganz anständig, ohne dass wir in den Strassengraben fiehen müssen.